Anpassungsstörungen und Belastungsreaktionen

Wesentliches Zeichen einer Anpassungsstörung ist eine kürzere oder längere depressive Verstimmung; Ängste und Sorgen können zusätzlich auftreten; soziale Fähigkeiten und das Leistungsvermögen können beeinträchtigt sein; es kann ein Gefühl vorherrschen, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht fertig zu werden; insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen können Auffälligkeiten im mitmenschlichen Umgang vorhanden sein.

Die Fähigkeit zur Bewältigung belastender Lebenserfahrungen ist ein wesentlicher Teil seelischer Gesundheit: ein Anpassungsprozess.   Dieser kann nach Trennungs- oder Verlusterfahrungen oder in Zusammenhang mit entscheidenden Lebensveränderungen wie Eintritt in das Berufsleben, Entlassung, Elternschaft oder Eintritt in den Ruhestand beeinträchtigt sein. Zwar spielen zuvor bestehende Fähigkeiten eine große Rolle, doch ist anzunehmen, dass die Symptome ohne die Belastungen nicht aufgetreten wären.

Akute Belastungsreaktionen sind im allgemeinen nicht behandlungsbedürftig, klingen in aller Regel innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen wieder ab (akute Schockreaktion).

Dauert allerdings das gemischte Bild aus einer Art „Betäubung“, begleitet von einer eingeschränkten Aufmerksamkeit und Desorientiertheit mit Zurückziehen, Überaktivität oder Unruhe längere Zeit an, so kann eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll sein.

Diese Diagnosestellung erfordert ebenfalls zwingend das Vorkommen eines schweren, äußeren Belastungsereignisses.

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